Tibetisches Rad: Augentraining bei Astigmatismus

Tibetisches Rad als wirkungsvolle Übung bei Astigmatismus. Wer an einer Hornhautverkrümmung leidet, kann mit dem tibetischen Rad seine Augen trainieren und so seinen Astigmatismus verbessern.

Bei Hornhautverkrümmung sind Brille und Kontaktlinse die beliebtesten Mittel, um der Sehschwäche entgegenzuwirken. Genaugenommen sind beides jedoch nur Korrekturmittel, die an der Ursache einer Sehschwäche nichts ändern. Mit einigen effizienten Augenübungen lässt sich jedoch die Sehkraft der Augen verbessern und der Augenapparat samt Muskeln generell stärken. Hier zeigen wir dir, wie du mithilfe des tibetischen Rades deinen Astigmatismus verbessern oder sogar komplett beheben kannst.

Über das Tibetische Rad

Das tibetische Rad ist im Grunde genommen eine geometrische Form, die als Übungsvorlage für einen bestimmten Bewegungsablauf der Augen genutzt wird. Das Augenrad wurde angeblich von tibetischen Mönchen entwickelt[1] und wird heute als Werkzeug zum Training der Augen eingesetzt, um eine Verbesserung der Sehleistung zu erzielen. Die Wirkungsweise besteht vor allem darin, sowohl Muskeln als auch Augennerven zu trainieren und sie geschmeidiger zu machen. So können Sehprobleme reduziert werden.

Das tibetische Rad ist eine beliebte Augenübung bei Hornhautverkrümmung. Hier kannst du das tibetische Rad downloaden und anschließend ausdrucken. Übe regelmäßig damit, um deinen Astigmatismus zu verbessern.

Das tibetsche Rad hilft gegen Astigmatismus

Das Haupteinsatzgebiet des tibetischen Rades ist der Astigmatismus. Dieser wird umgangssprachlich als Hornhautverkrümmung bezeichnet und ist eines der Augenleiden, das nach Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit am häufigsten verbreitet ist. In vielen Fällen geht der Astigmatismus mit Kurz- oder Weitsichtigkeit einher. Übersetzt bedeutet Astigmatismus – Punktlosigkeit, ist im allgemeinen Gebrauch aber auch als Stabsichtigkeit bekannt.

Leidet ein Mensch unter Hornhautverkrümmung, sprich Astigmatismus, dann ist die Hornhaut nicht exakt geformt. Die Hornhaut ist im gesunden Zustand gleichmäßig kugelförmig gewölbt, damit die Lichtstrahlen in einem Punkt auf der Netzhaut gebündelt werden können. Beim Astigmatismus bewirkt die gleichmäßige Wölbung, dass sich die Lichtstrahlen nicht in einem Brennpunkt treffen. Es entstehen Brennlinien. Diese Brennlinien erzeugen daraufhin ein verzerrtes Bild auf der Netzhaut.

Wie sich Astigmatismus auswirkt

Betroffene der Hornhautverkrümmung sehen dabei sowohl Objekte in der Ferne als auch in der Nähe unscharf. Die Netzhaut kann einfach keine eindeutige Information über das gesehene Objekt erhalten. Einige Gegenstände können ebenfalls verzerrt wahrgenommen werden, Kreise scheinen Ovale zu sein. Derjenige, der darunter leidet, klagt oft über Augenschmerzen oder Kopfschmerzen. Diese Symptome lassen sich mit gezielten und regelmäßigen Augenübungen, wie dem tibetischen Rad, reduzieren.

Am häufigsten tritt die reguläre Hornhautverkrümmung auf, die sich darin zeigt, dass die Brennlinien senkrecht zueinander ausgerichtet sind. Beim irregulären Astigmatismus hingegen besitzt die Hornhaut an verschiedenen Stellen unterschiedliche Brechwinkel. Das hat zur Folge, dass das Licht sehr verschieden gebrochen wird. Bei ganz schweren Fällen sind keine Brennlinien mehr zu erkennen und das komplette Bild wird verschwommen wahrgenommen.

Ursachen für Astigmatismus

Es kann unterschiedliche Ursachen für die Bildung von Astigmatismus geben. Einige Betroffenen besitzen diesen Fehler bereits seit der Geburt. Mitunter ist dieser aber so schwach, dass er erst später bei einer Augenkontrolle entdeckt wird. Ein früher Astigmatismus in Kinderjahren sollte unbedingt behandelt werden. Für die korrekte Ausbildung des Sehsinns ist ein scharfes Sehen absolut notwendig. Das Gehirn muss erst lernen, die Eindrücke, die über den Sehsinn auf der Netzhaut eingehen, zu verarbeiten und zu kategorisieren. Das frühe Erkennen einer Sehschwäche ist entscheidend für den weiteren Entwicklungsverlauf. Eine Brille oder Kontaktlinsen zur Korrektur sind denkbar. Doch auch die ersten leichten Übungen mit dem Tibetischen Rad können zu Erfolgen führen.

Andere Ursachen sind falsche Sehgewohnheiten oder bestimmte Umwelteinflüsse. Starke einseitige Belastung der Augen kann einer dieser Einflüsse sein. Das kontinuierliche Starren auf einen Bildschirm bewirkt, dass die oberen und unteren Augenmuskeln ständig angespannt sind. Auf diese Weise entwickelt sich auf Dauer ein übermäßiger Zug nach unten und nach oben. Die Hornhaut wird in der vertikalen Achse stärker gekrümmt. Dies kann daraufhin zum regulären Astigmatismus führen. Mit Entspannungs- und Spannungsübungen kann in der Naturheilkunde ein positiver Effekt erzielt werden und dieser übermäßigen Anspannung entgegengewirkt werden.

Wie hängt Astigmatismus mit Kurzsichtigkeit zusammen?

Kurzsichtigkeit wird in der Fachsprache als Myopie bezeichnet. Menschen, die unter Kurzsichtigkeit leiden, sehen in der Nähe scharf, jedoch nicht in der Ferne. Bei einer Myopie von -1 erscheinen die Gegenstände ab einem Meter Entfernung etwas verschwommen. Bereits ab einem Wert von -0,75 Dioptrien wir die Myopie als ein Sicherheitsrisiko wahrgenommen. Im Straßenverkehr müssen entsprechende Korrekturhilfen getragen werden.

Das Interessante ist, dass Myopie und Astigmatismus in vielen Fällen zusammen auftreten. Die Betroffenen sehen folglich in der Ferne unscharf und nehmen vor allem nachts Lichter und Reflexionen mit den typischen Verzerrungen des Astigmatismus wahr. In der Schulmedizin werden Myopie in Kombination mit Astigmatismus meist mit einer Operation behoben. Der Femtosekundenlaser, der 2018 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde, ist eine Möglichkeit. Doch möchtest du dich nicht gleich operieren lassen und eine sanftere Methode der Korrektur für Astigmatismus ausprobieren, dann ist das Tibetische Rad der richtige Weg, den wir hier beschreiben.

Die Hornhautverkrümmung messen

Für ein gezieltes Training ist es notwendig, die Stärke der Hornhautverkrümmung zu messen, um den Trainingserfolg bestimmen zu können. Doch wie lässt sich Astigmatismus messen?

So bestimmt der Augenarzt den Astigmatismus

Der Augenarzt besitzt unterschiedliche Möglichkeiten, den Astigmatismus zu messen. Hierbei können ganz genau die Art und die Stärke der Hornhautverkrümmung bestimmt werden. Der Fachmann zieht hier beispielsweise die objektive Refraktion heran, um mittels Infrarot-Bild die Messung durchzuführen. Dazu wird das Infrarot-Bild auf den Augenhintergrund des Patienten projiziert und festgestellt, ob dieses scharf ist oder nicht. Sollte das Bild unscharf sein, werden verschiedene Linsen genutzt, bis es zu einem scharfen Bild kommt.

Ist der Astigmatismus erst einmal nachgewiesen, können mit einem Ophthalmometer die genauen Bedingungen bestimmt werden. Dazu wirft der Ophthalmometer, der wie ein Mikroskop aussieht, ein Strich- und ein Hohlkreuz auf die Hornhaut. Beim Astigmatismus liegen diese beiden Kreuze nicht genau übereinander. Je weiter die beiden Kreuze voneinander entfernt sind, desto stärker ist der Astigmatismus ausgeprägt. Diese Methode ist jedoch nur bei einer regulären Hornhautverkrümmung verwendbar. Zur Bestimmung einer irregulären Hornhautverkrümmung muss der Computer ran, der sogenannte Keratograph, da die verschiedenen Brechwinkel nicht mit dem Ophthalmometer gemessen werden können.

So lässt sich der Astigmatismus selber messen

Möchtest du selbst messen, ob deine Hornhautverkrümmung außerhalb des normalen Bereiches liegt, dann eignet sich dazu der Astigmatismusspiegel. Dieses kreisrunde grafische Element besteht aus gleichmäßig angeordneten schwarzen Linien. Leidest du unter Astigmatismus, dann erscheint ein Teil dieser Linien schwarz oder grau und sie können auch unterschiedlich in der Breite sein.

Der Astigmatismusspiegel wird zum Messen der Hornhautverkrümmung genutzt.

Dieser Test kann in verschiedenen Entfernungen durchgeführt werden, sollte aber immer in einem Bereich liegen, in dem du scharf sehen kannst. Bei einigen Betroffenen tritt der Astigmatismus nur in bestimmten Entfernungen auf. Decke ein Auge ab und führe diesen Test für beide Augen separat durch, um später einen brauchbaren Vergleichswert zu erhalten und eine Verbesserung nach der Übung feststellen zu können.

Üben mit dem tibetischen Rad

Das tibetische Rad mit seinen unterschiedlich gearbeiteten Strahlen trainiert die Augenmuskeln und stärkt den Teil, der im alltäglichen Gebrauch wenig genutzt wird und entspannt die Muskeln, die ständig angespannt sind. Die Augen fahren dabei die steilen Winkel der Form ab, damit die Muskeln gestärkt und folglich die Hornhaut korrigiert werden kann.

Mit dem tibetischen Rad, auch tibetanisches Rad genannt, kann zudem das Vorhandensein von Astigmatismus überprüft werden. Ähnlich wie beim Astigmatismusspiegel erscheinen Bereiche des grafischen Rades dunkler als andere.

Anleitung für das tibetische Rad

Mit wenigen Schritten kannst du die Übung mit dem tibetischen Rad selbst durchführen. Optimalerweise sollte dieses Training mehrfach am Tag durchgeführt werden. Starte am besten mit 2 Minuten Palmieren, damit sich die Augen entspannen und auf die kommende Übung vorbereiten können. Nach dem Training sind weitere zwei Minuten Palmieren vorteilhaft, damit sich die Augen von der Anstrengung erholen. Die Übung entspannt und dehnt die Muskulatur der Augen. Das hilft nicht nur bei Astigmatismus, sondern auch bei Kurzsichtigkeit und Altersweitsichtigkeit.

  • Schritt 1:
    Du hast das Tibetische Rad bereits auf einem A4-Bogen ausgedruckt. Halte das Blatt etwa 2,5 Zentimeter vor dein Gesicht. Dabei sollte die Nasenspitze auf den weißen Kreis in der Mitte zeigen. Dabei ist es nicht wichtig, ob du die Abbildung absolut scharf siehst. Das Wichtigste ist die Bewegung der Augenmuskulatur.
  • Schritt 2:
    Atme zuerst ein und bewege die Augen in einer direkten Linie nach oben. Nehme dabei die kleinen Stufen auf der linken Seite wahr, die sich auf dem Weg zur oberen Kugel befinden. Ein paar Sekunden solltest du bei der Kugel ausharren. Danach, mit dem Ausatmen fährst du Stufe für Stufe auf der rechten Seite mit den Augen nach unten. Führe den zweiten Part so langsam wie möglich aus. Im Mittelpunkt angekommen, kannst du den ganzen Körper entspannen.
  • Schritt 3:
    Diese zwei Grundschritte führst du bei allen Strahlen des Tibetischen Rades aus, bis du wieder oben angekommen bist. Danach führe die Augen zurück gegen den Uhrzeigersinn.
  • Schritt 4:
    Damit die Übung langzeitig Wirkung zeigt, solltest du dieses Training mindestens dreimal täglich durchführen. Zwischen den Einheiten gib den Augen Zeit, sich mit einigen Stunden Pause zu erholen.
  • Schritt 5:
    Überprüfe immer wieder mit dem Astigmatismusspiegel die Fortschritte, die das Training bringt.

Regelmäßigkeit führt zum Erfolg

Bei vielen Betroffenen führt die wiederholte und regelmäßige Ausführung der Übung dazu, dass sich der Astigmatismus verbessert. In einigen Fällen sind die ersten Erfolge bereits nach wenigen Tagen spürbar. Sprichst du jedoch mit den Schulmedizinern über das Tibetische Rad, wirst du schnell feststellen, dass diese die natürlichen Methoden nicht als hilfreich betrachten.

Der Erfolg der Patienten spricht jedoch für sich. Die Augenübungen, selbst wenn sie keine sofortige Verbesserung hervorrufen, trainieren die Augenmuskulatur, was auf keinen Fall schädlich sein kann. Bemerkst du eine bessere Sehkraft, weißt du, dass es die Mühe wert war und falls der Astigmatismus wieder auftritt, hast du die passende Übung an der Hand.

Referenzen
  1. Brotherhood of Life. (2001). Tibetan Therapeutic Eye Chart. Brotherhood of Life.